Herr Dr.
Montag, es ist uns eine große Ehre, Sie heute hier an der Naturwissenschaftlichen Fakultät
der FAU, Ihre ehemaligen Wirkungsstätte zu Studienzeiten treffen zu können und uns mit
Ihnen über Ihre Verbindung zur FAU und unsere Region zu unterhalten. Herzlich willkommen.
Ja, vielen Dank. Sie haben an unserer FAU Physik studiert und Ihre Promotion im Bereich
theoretische Vielteilchenphysik abgeschlossen. Gibt es Erinnerungen, Momente, Ereignisse,
die Ihnen jetzt gerade hier wieder in den Kopf kommen? Ja, so ein Stück weit die ersten
wirklichen Physikvorlesungen. In den ersten Semestern macht man ja viel Mathematik und
Chemie. Ja, und das war so langsam das Heranführen an den heiligen Kral. Was haben Sie aus der Zeit
hier am meisten mitgenommen? Also ich habe hier wirklich und das ist ein großes Wort,
ja, also meine Liebe zur theoretischen Physik entdeckt ja diese Klarheit und diese Einfachheit
und Schönheit der Zusammenhänge und das ist was, was ich nicht missen will. Wir freuen uns sehr,
dass wir Sie heute hier begrüßen dürfen. Vielen Dank. Als CEO von Siemens Healthineers sind Sie eine
weltweit bekannte Persönlichkeit. Für Ihre Pionierarbeit und Ihre Innovationen in der
Medizintechnik werden Sie bewundert und wir möchten heute den Menschen Bernd Montag kennenlernen,
gemeinsam ein wenig in Erinnerungen an Ihre Studienzeit schwelgen, aber auch den Blick auf
das Heute richten. Warum haben Sie sich damals für ein Studium der Physik und für die FU entschieden?
Eigentlich war der treibende Faktor für mich. Ich war damals ein Junior Nationalspieler im
Basketball. Ich bin in der Nähe von München aufgewachsen, da war Basketball nicht so groß und
eine der Basketballhochburgen war damals schon in Bamberg und ich hatte nach dem Abitur die
Möglichkeit, so eine Art Profi-Karriere in der ersten Bundesliga in Bamberg anzutreten und dann
habe ich nach dem nächsten Studienort gesucht und weil ich dachte, es ist besser, was Naturwissenschaftliches
als Geisteswissenschaftliches zu studieren, obwohl mich das auch interessiert hätte, bin ich hier
gelandet. Das ist eigentlich der Grund gewesen. Und der Region heute auch immer noch verbunden?
So ist es, ja. Mehr zu dem Studium und Ihrem heutigen Wirk, darüber sprechen wir gleich.
Möchten Sie mit mir eine kleine Schnellfrage machen? Ich glaube, nein wäre die falsche Antwort.
Wir wollen Sie ein bisschen besser kennenlernen, sind Sie bereit? Ich bin bereit. Mit welchen drei
Worten würden Sie sich selbst beschreiben? Weil wir hier in der Physik sind Protonen,
Neutronen und Elektronen. Sehr gut. Wer war Ihr Basketballidol, als Sie aufgewachsen sind?
Karim Abdul-Chamber. Verraten Sie uns Ihren liebsten Ort in der Region Erlangen-Nürnberg?
Jetzt ist die Frage, wie weit man die Region spannt. Ich wohne ja in Bamberg und da ist das
schönste, die Gegend um die Villa Concordia, wenn ich es auf Erlangen einschränken muss,
die Schiffstraße. Welches ist Ihr absolutes Lieblingsbuch? Zidata von Hermann Hesse. Wie
können Sie am besten zur Ruhe kommen? Das impliziert ja, dass ich überhaupt Unruhe habe,
aber ich glaube, was mir sehr wichtig ist, ist regelmäßig Sport und ich höre sehr,
sehr gerne Hörbücher. Das verbindet dann auch die Begeisterung zur Literatur und das kann man
auch gut unterwegs hören. Das verstehe ich total. Sie haben sich super geschlagen in der Schnellfragen-Runde.
Gehen wir auf Ihre große Basketball-Karriere ein, die ja schon einige Zeit zurückliegt. Für Bamberg
haben Sie in der Basketball-Bundesliga gespielt und waren sogar Junioren-Nationalspieler. Wie
haben Sie es denn damals dann geschafft, die Basketball-Karriere in Bamberg so erfolgreich
mit Ihrem Studium zu vereinbaren? Ja, das war schon eine intensive Zeit, weil ich, sozusagen,
irgendwo zwischen den Orten hin und her gependelt bin. Das war allerdings auch zu einer Zeit,
wo Basketball noch nicht dieselbe Professionalität hatte wie heute. Also ich glaube, heute wäre das
nicht möglich. Aber ich konnte das so einrichten, dass ich sozusagen immer abends in Bamberg
trainiert habe. Ich habe in Erlangen gewohnt und bin dann abends immer nach Bamberg zum Training
gefahren. Das ging damals noch gut, aber das erfordert schon, also ein sehr altdeutsches Wort,
Disziplin. Und wenn dann die intensiven Phasen im Wintersemester vorbei waren, dann war ich schon
immer sehr froh. Wenn dann die Prüfungszeit rum ist und dann der Ausgleich gegeben war.
Noch heute sind Sie eng mit der FAU verbunden, zum Beispiel als Diskussionspartner und Redner
auf Veranstaltungen wie etwa dem Dies Academicus. Welche Bedeutung hat für Sie die Verbindung zu
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:18:37 Min
Aufnahmedatum
2024-09-20
Hochgeladen am
2024-09-20 11:06:04
Sprache
de-DE
Als CEO von Siemens Healthineers ist Dr. Bernd Montag eine weltweit anerkannte Persönlichkeit und ein herausragender Pionier in der Medizintechnik. Der FAU-Alumnus hat an unserer Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Physik studiert und seine Promotion in „Theoretischer Vielteilchenphysik“ abgeschlossen. Gleichzeitig war er Juniorennationalspieler und hat für Bamberg in der Basketball-Bundesliga gespielt.
Für das Interview kehrt Bernd Montag an den Ort zurück, an dem er als Student zahlreiche Stunden in Hörsälen, Seminarräumen und Forschungslaboren verbracht hat – die Naturwissenschaftliche Fakultät der FAU.
Hier gewährt er persönliche Einblicke in seine Studienzeit, spricht über die bedeutendsten Meilensteine seiner beruflichen Laufbahn und erklärt, warum es für ihn essenziell ist, sein Leben stets im Gleichgewicht zu halten.
As CEO of Siemens Healthineers, Dr. Bernd Montag is well known all over the world and he is admired for his pioneering work in medical technology. The FAU alumnus studied physics at our FAU and earned a Ph.D. in "theoretical multi-particle physics". At the same time, he played for Bamberg in the national basketball league and was a member of the junior national team.
For this interview, Bernd Montag returns to the place where he spent many hours in lecture halls, seminar rooms and research laboratories as a student - the Faculty of Sciences at FAU.
Here he shares personal insights into his student days, talks about the most important milestones in his career path and explains why it is essential for him to always feel balanced in his life.